Schatzkammer Rathaus


Krüge aus der Römerzeit und dem 15. Jahrhundert

Heinz-Toni Dolfen
Geht man ins Rathaus, erwarten einen keine wahren Schätze. Gold und Geld wird der Kämmerer wohl kaum horten. Aber bei näherem Hinsehen entdeckt man immer was, vor allem Historisches. In einem Zimmer erweckten Körbe mit Krügen den Entdeckerinstinkt. Die Körbe verwahrt das Stadtarchiv allerdings nur vorübergehend, wahrlich Bedburg braucht ein kleines Museum. Diese Krüge stammen aus einem Fund der 1970er-Jahre von einer Abbruchkante am Kasterer See, erklärten der Stadtarchivar Bastian Möller und sein Kollege Dominic Gregor, und sollen in Zukunft an ein mögliches Stadtmuseum übergeben werden.


Rheinischer Keramikkrug 15. Jh.
Die meisten Krüge stammen aus dem 15. Jahrhundert und bestehen vorwiegend aus „Rheinischer Keramik“. Im Rheinland gab es gute Tonlagerstätten, die ohne viel Aufwand erschlossen werden konnten und der hiesige Ton ließ sich gut verarbeiten.

Die Herkunft von Keramikgefäßen wurde nach Produktionsstandorten benannt. Das sind vor allem die Regionen bei Siegburg, Langerwehe, Frechen und Brühl. Einige wenige Stücke werden hier abgebildet.


Rheinischer Krug 15. Jh. (Langerwehe)

Rheinscher Becher 15. Jh. (Siegburg)


Besondere Stücke sind Krüge aus der Römerzeit aus dem verschwundenen Ort Harff. Ein kleiner Krug mit einem Henkel besteht aus Weißton und datiert aus dem 2. Jahrhundert. Der etwas größere Krug ohne Henkel ist aus dem gleichen Material gefertigt. In der Region zwischen Köln und Frechen gab es verschiedene Tonlagerstätten mit weißem Ton. Allein im römischen Köln hat man über 40 Produktionsfundstellen von Töpfereien erkundet.


Krug mit Henkel (römisch 2. Jh.)

Größerer Krug (römisch 2. Jh.)

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