Seltene Fibel für eine Frau aus Bedburg




Goldene Fibel mit Rollenkappe aus Bedburg.
Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
Die nahezu vollständig erhaltene, goldene Fibel mit Rollenkappe aus Bedburg, Rhein-Erft-Kreis, ist ein einzigartiger Fund im Rheinland. Die Gewandschließe entdeckte ein lizensierter Sondengänger und meldete sie gesetzesgemäß dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege.

Die zweigliedrige, aus zwei Teilen hergestellte Fibel ist nahezu vollständig erhalten, nur die zugehörige Spirale mitsamt der Nadel und ein Granulatkügelchen fehlen heute. Sie ist 32 mm lang und maximal 15 mm breit. Das Gewicht beträgt 4,1 g. Der Fibelbügel ist durchgehend quergerippt und schließt mit einem profiliert gearbeiteten Fuß mit aufgesetztem Endknopf ab. Um den Halsansatz des Bügels verläuft ein feines Kugelband, dessen Kügelchen in Granulattechnik einzeln aufgesetzt wurden. Der Feingehalt des Goldes beträgt etwa 22 Karat. Im Bereich der Granulation konnte ein 5 %iger Kupfergehalt gemessen werden, der auf Lötungen oder Schweißungen hindeutet.

Fibeln aus Gold sind im Römischen Reich extrem selten. Die Fertigungstechnik und der profilierte Endknopf des Fibelfußes datieren das Stück in das mittlere bis späte 1. Jahrhundert n. Chr. Formelemente verweisen in den ostalpin-rätischen Raum, wo unsere Fibel vielleicht auch hergestellt wurde. Als Einzelfund bleibt unklar, wer die Fibel einst trug; die geringe Größe spricht jedoch eher dafür, dass eine Frau die Trägerin gewesen sei könnte.




Quelle: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland