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Wannseekonferenz


Schüler lauschten Vortrag des Geschichtsvereins



80. Jahrestages der Wannseekonferenz

Schüler eines Leistungskurs erhalten Informationen auf dem jüdischen Friedhof vom Geschichtsverein



Konrad Bludau


Anläßlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz lud der Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatkunde e.V. Bedburg, Heinz Obergünner, Schüler eines Leistungskurs des Adolf-Silverberg Gymnasiums Bedburg zu einem Vortrag über die Beschlüsse und Auswirkungen der Verfolgung und Vernichtung von Juden im nationalsozialistischen Reich ein.

Auf der Wannseekonferenz kamen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung unter dem Vorsitz des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich zusammen, um den begonnenen Holocaust an den Juden im Detail zu organisieren und somit eine "Endlösung der Judenfrage“ festzulegen. Der Antisemitismus war einer der zentralen Bestandteile der nationalsozialistischen Ideologie, der die NS-Politik bestimmte. Adolf Hitler propagierte in seinem Werk „Mein Kampf“ die jüdische Rasse auszurotten.

Das nationalsozialistische Vorgehen gegen die Juden radikalisierte sich seit 1933 über Ausgrenzung, Entrechtung, erzwungene Auswanderung, physische Verfolgung und Enteignung. Seit Kriegsbeginn kamen Ghettoisierung, Deportation und Massenmorde in militärisch besetzten Gebieten in Ost- und Südeuropa dazu. So wurden in den Vernichtungslagern Treblinka, Belzec, Sobibor oder in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen und anderen Konzentrationslagern 5-6 Millionen Juden ermordet oder durch Massaker hingerichtet. Heinz Obergünner berichtete über das Leben, Wirken und die Verfolgung der Juden, die schon seit 1700 Jahren in Deutschland und Europa leben. Ziel sei es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zumachen und dem erstarkenden Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten.

Den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Köln wurde durch den römischen Kaiser Konstantin im Jahre 321 erstmalig Zugang zu öffentlichen Ämtern der Stadt gewährt. Seit 1700 Jahren ist damit das Judentum untrennbar mit unserem kulturellen Leben und unseren religiösen Wurzeln verbunden. Den Schülern des Leistungskurs Geschichte wurde u.a. auch die jüdische Kultur näher erklärt. Zum Beispiel sind jüdische Friedhöfe für Juden ein Ort der Ewigkeit. Die Gräber dürfen nicht mehr ausgehoben, geöffnet oder neu belegt werden. Ferner berichtete Obergünner über die Schicksale der aus Bedburg stammenden jüdischen Familien wie Joseph und Albert Franken und Jakob Levy. Levy war der letzte Verstorbene, der auf dem jüdischen Friedhof in Bedburg seine Ruhe fand.

Erfreulich war zum Abschluss des Vortrages die Erwähnung, dass die Stadt Bedburg nach dem Besuch der israelischen Familie Yossi Meiri -Neffe des Großonkel Albert Franken- eine Patenschaft mit der israelischen Stadt Pardes Hanna-Karkur im Jahre 2020 vereinbarte.

Januar 2022, Bild © Konrad Bludau