Verein für Geschichte
und Heimatkunde Bedburg e.V.

Rathaus am Marktplatz



Das Rathaus am Marktplatz im Herzen der Stadt Bedburg wurde 1760 als repräsentativer Prachtbau von der Familie Oeppen errichtet. Aus dieser Familie gingen zahlreiche Honoratioren hervor. Um 1880 ging das Gebäude in den Besitz des Kaufmanns Hermann Franken über. Er betrieb einen einträglichen Landhandel und war der höchstbesteuerte jüdische Bürger des Kreises Bergheim.

In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 stürmten SA-Leute das Haus der Familie. Albert Franken wurde für mehrere Wochen in „Judenschutzhaft“ genommen. Seine Mutter, die mit Herzproblemen im Krankenhaus gegenüber lag, wurde von den SA-Leuten mit den Worten „Juden haben in einem deutschen Krankenhaus nichts zu suchen“ wieder herausgeholt. Die Nazis enteigneten die Familie.

Die Stadt Bedburg kaufte 1939 das Haus der Familie Franken am heutigen Adolf-Hitler-Platz für 15.000 Reichsmark. Die Familie wanderte daraufhin aus. Der damalige Bürgermeister Dr. Peter Kentenich sagte vor dem Umbau: "werden es zu einem Schmuckstück der Stadt stempeln". Bis 1972 war es das einzige Rathaus in Bedburg. Dann zogen die meisten Ämter in das neue Rathaus nach Kaster. Bis 2020 wurde es noch von der Verwaltung genutzt.

Die Nachfahren der Familie Franken waren auf den Spuren ihrer Vorfahren unterwegs. Im Jahr 2019 besuchten sie die Stadt Bedburg und auch das ehemalige Wohnhaus der Familie.

Weitere Infos:
Bedburgs altes Rathaus, Geschichte mit Sanierungsfall
Spurensuche, Besuch aus Israel

Standort Altes Rathaus

Marktplatz mit Rathaus um 1912


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