Verein für Geschichte
und Heimatkunde Bedburg e.V.

Bedburg Schlossgarten



Den ersten Eindruck vom Schlossgarten erhalten wir von einem Gemälde aus dem Jahr 1791. Ein schöner Renaissancegarten mit einer Hecke als Begrenzung, symmetrisch angeordnete Schmuckbeete und große, stilvoll gestaltete, Tore in Pfeilern eingebettet. Mit Wasser umgeben waren Schloss, Burghof und die Schlossinsel, alle nur zugänglich über Brücken.

Leider sind kaum Abbildungen der Gärten erhalten, da immer nur das Schloss abgebildet wurde. Auf Landkarten können wir aber erkennen, dass um 1845 der Graben, der um die Garteninsel ging, nicht mehr vorhanden war. Früher war der Burghof von der Graf-Salm Straße nur über eine Brücke zu erreichen, nun reichte er direkt an die Straße ran.

Aus einem Reisebericht aus dem Jahr 1906 wurde ein Wasserturm erwähnt, der östlich des Schlosses lag, und für die Wasserspiele im Schlosspark benötigt wurde. Es war ein schönes Bild, von Osten über die Schlossallee kommend, auf das Schloss zugehend, schrieb der Autor, jedoch die Ansicht des modern gestalteten Wasserturms trübte den Anblick. Er berichtete sogar von einem großen Tennisplatz im Wiesengrund.

In den 1920er Jahren entwarf der Gartenarchitekt Heinrich Friedrich Wiepking-Jürgensmann einen Plan für die Neugestaltung. Seine Idee war es, einen öffentlich genutzten Garten nach neuzeitlichen Ideen zu entwerfen. Nicht alle seine Ideen wurden bei der späteren Realisierung umgesetzt. Die Garteninsel verschwand und wurde zu einem Parkplatz, dafür gab es dort, am Ende gelegen, eine Badeanstalt. Übrig geblieben ist heute nur der Laubengang.

Der Gartenarchitekt Wiepking-Jürgensmann ist nicht unumstritten, er war Teil des NS-Naturschutzes. Zum Komplex NS-Naturschutz und den Kontinuitäten bis in die Bundesrepublik gibt es auch einen spannenden Artikel, in dem er vorkommt, falls es Dich interessiert: Öffnen

Weitere Infos:
Standort Schlossgarten

Schlosspark um 1791, detailgetreu gemalt von Eveldt

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