Besichtigung von Schloss Rheydt


Konrad Bludau



Schloss Rheydt bei Mönchengladbach ist ein Renaissanceschloss mit Torburg, Vorburg und Herrenhaus. Der Bedburger Geschichtsverein besuchte am 11.02.2023 das Schloss Rheydt. Das Herrenhaus ist das eigentliche Schloss und beherbergt das Städtische Museum der Stadt Mönchengladbach. Das Schloss ist umgeben von einem Wassergraben und begehbaren Befestigungsanlagen, den sogenannten Kasematten mit unterirdischen Gewölbegängen. Im frühen Mittelalter war die Burg eine Motte, die wahrscheinlich von hölzernen Palisaden und dem erwähnten Wassergraben umgeben war. Die Anlage wurde vermutlich im 11. Jahrhundert errichtet.

Nach der Schlacht von Worringen (1288) soll der Kölner Erbvogt Gerhard VII. von Heppendorf die Holzburg erneuert und später an dieser Stelle die erste Steinburg errichtet haben. Nach mehreren Erbfolgen der Heppendorfer ging der Besitz im 15. Jahrhundert an das Adelsgeschlecht der Bylandt-Schwarzenberger über. Heinrich I. und seine Gemahlin Johanna von Ahrenthal werden in der Stammtafel der Bylandt Ende des 14. Jahrhunderts aufgeführt.



Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung im Innenhof des Schlosses wurde uns die Ahnengalerie und vieles aus der bewegten Geschichte der von Bylandt im Erdgeschoss des Schlosses vorgestellt. Auch über das damalige Alltagsleben im Schloss wurde berichtet.

Anschließend wurde die 25-köpfige Gruppe des Geschichtsvereins in den gut ausgebauten und mit Glasvitrinen ausgestatteten Gewölbekeller geführt. Hier wurde uns die Entstehung der Motte mit den aufgeschichteten Ziegelsteinen sowie der Brunnen und die historische Küche mit Töpfen und Krügen gezeigt.

Nicht unerwähnt blieb, dass die Nationalsozialisten für den Reichspropagandaminister Joseph Goebbels einen Anbau an das Schloss errichten ließen. Der Anbau war als Gästezimmer für Goebbels vorgesehen. Es ist überliefert, dass Goebbels das Schloss während der Bauzeit und nach der Fertigstellung nur zweimal kurz besuchte.




© 2023 Fotos Konrad Bludau