Verein für Geschichte
und Heimatkunde Bedburg e.V.

Kaster St. Georg



Herzog Wilhelm von Jülich und seine Gemahlin Maria von Geldern stifteten 1365 einen Altar zu Ehren der Jungfrau Maria des hl. Georg und Erasmus. Diese Stiftung war nicht freiwillig erfolgt, es war eine Auflage des Papstes Urban V. an das Ehepaar, um der Exkommunikation zu entgehen. Wilhelm und Maria waren im 4. Grad verwandt und hatten geheiratet, was kirchlich nicht erlaubt war, deshalb gab der Papst ihnen diese Buße auf.

Der Altar befand sich in einer Kapelle mitten im Ort. Kaster hatte keine Eigenkirche, so war sie der Kirche in Lipp unterstellt. Im Jahr 1542 wurde die Kapelle im geldrischen Krieg zerstört, danach wurde eine neue Pfarrkirche auf die Fundamente der alten Kapelle aufgebaut. Nun wurde die Kirche dem hl. Georg geweiht. Die Kasterer Bürger brachten damals über 1000 Taler auf, um den Neubau der Kirche zu finanzieren. Herzog Wilhelm von Jülich stiftete ein Glasfenster mit seinem Porträt und der Jahreszahl 1553.

Nach dem großen Stadtbrand von 1624 wurde die Kirche nur behelfsmäßig wieder hergerichtet. Die Kirche war so baufällig geworden, dass sie neu errichtet und 1785 fertiggestellt wurde. Neben dem Hauptaltar besitzt die Kirche noch mehrere Altäre.

Der Hauptaltar aus dem Jahr 1785 hat einen Holzaufbau mit vier Abschlusssäulen. Zu beiden Seiten gibt es jeweils einen verzierten Reliquienschrank aus den Jahren 1750/60. Links vom Hauptaltar steht der Marienaltar, rechts davon der Rochusaltar. Die Kanzel, ein sechseckiger Korb, stammt aus der Zeit um 1785.

Die Kirche wurde 1951 und 1978 nochmals restauriert. Bei der letzten Restaurierung wurde unterhalb der Fundamente der Vorgängerkirche eine Gruft mit Skeletten gefunden. Vier Glocken hat diese Kirche, zwei aus dem Jahre 1631, eine aus dem Jahr 1955 und eine „Wetterglocke“, die 1732 gegossen wurde.

Weitere Infos:
Standort St. Georg

Innenansicht von St. Georg aus dem Jahr 1924

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